Hätte ich es nicht persönlich erlebt, würde ich denken es ist ein Film aus dem Genre „Drama“. Es ist die Geschichte eines kleinen Mädchens aus Indien, welches inzwischen eine neue Identität gefunden hat. Die kleine Madhuri (Alter geschätzt 4 - 5) wurde auf den Straßen in Trivandrum, im Süden Indiens, von der hiesigen Polizei aufgegriffen.
Sie tanzte vor Passanten um etwas Geld oder etwas zum Essen zu bekommen. Allein! Kein Elternteil, kein Geschwisterkind, kein Freund in ihrer Nähe.
Sie erzählte der Polizei, dass sie tagelang mit dem Zug gefahren sei. Von wo genau konnte sie nicht benennen, klar war aber: der Zug kam aus dem Norden Indiens.
Sie wurde in das Waisenhaus im St. Johns Hospital gebracht, was sich für sie als Glücksfall erwies. Schnell wurde klar, dass sie HIV-infiziert ist. Ebenso schnell auch wurde klar, dass wir die Patenschaft übernehmen. Inzwischen ist sie wohlauf, hat sich gut eingelebt, lernt neben der Landessprache Malayalam auch Englisch und ist der „Sonnenschein“ unter den Kindern. Wenn immer sich Gelegenheit bietet, tanzt sie. Für sich und die anderen Kinder.